Nachhaltige Sockelsanierung von feuchtem Mauerwerk

Bekannte Verfahren

Alle bislang bekannten Verfahren beruhen auf folgenden Methoden:
  1. Durchtrennen der Mauer und Einbringen einer Sperrschicht (Einschlagen von Edelstahlplatte usw.). Dabei wird normalerweise der Verbund des Mauerwerkes zwischen unterer und oberer Schicht total zerstört. Kanalstränge und durchgehende Leitungen sind ein Problem.
  2. Bohrung von Löchern in einem engen Abstand von 45° Schräge und Einbringen einer feuchtesperrenden Kriechflüssigkeit.
    Die Fa. Krichex bietet hier z.B. für eine 70 cm starke Mauer folgend an:
    Bohren von Löchern mit 16 mm Bohrdurchmesser (alle 12,5 cm Abstand) im Winkel von 40-45 ° in das Mauerwerk. Die Bohrlochlänge muss hier ebenfalls 70 cm sein. Der gesamte Verputz im Bohrbereich und darunter muss abgeschlagen werden. In jedes Loch wird dann eine Injektorflasche mit ca. 1 Liter Injektorflüssigkeit gesteckt. Diese sickert über Wochen ins Mauerwerk und soll dort eine Sperrschicht ausbilden. Danach muss noch so lange mit dem Verputzen gewartet werden, bis die Mauer über den Bohrlöchern vollkommen ausgetrocknet ist. Nachteil ist die unkontrollierbare Zeit zwischen Putzabschlagen bis Neuverputz durch die unterschiedliche Injektionszeiten und Trocknungszeit. Hohlräume in den Mauern leiten die Flüssigkeit teilweise ab, ohne dass eine Sperrschicht entsteht.Das Mauerwerk wird durch die Bohrlöcher auch um etwa 13 % in der Stabilität geschwächt und diese schrägen Löcher stellen dann auch bei z.B. einem Erdbeben eine Sollbruchstelle im Winkel von 45 ° dar. Die Kosten pro Laufmeter Mauer waren laut Krichexangebot bei etwa 350 €. Das Mauerabschlagen, der anschließende Verputz und die Sockelleiste sind dabei noch nicht inkludiert.
  3. Diverse Verfahren mit elektrischen bzw. magnetischen Kraftfeldern. Dabei ist laut Experten der Erfolg meist sehr mangelhaft bzw. in vielen Fällen überhaupt nicht gegeben. Diese Variante wird auch auf Grund der Vermeidung von Magnet- und Elektrosmog großteils abgelehnt.
  4. Abschlagen des Mauerwerkes und Befestigen von Metallankern, auf denen dann die Stein oder Glasplatten angeklebt werden. Dieses Verfahren wird von diversen Steinmetzbetrieben angeboten. Eine Hinterlüftung ist zwar in vielen Fällen möglich. Ein entfernen der Platten zur Säuberung des dahinterliegenden Mauerwerkes von z.B. Mauersalpeterausblühungen usw. ist aber nur nach Zerstörung der Platten möglich. Die Verfahren der Montage und das Material sind sehr teuer und können nur von ausgesprochenen Fachleuten ausgeübt werden.
  5. Aufkleben der Steinplatten auf das abgeschlagene Mauerwerk mittels punktförmig angebrachten Beton-Kunstoffmörtel, um so zumindest ein geringfügiges Hinterlüften zu gewährleisten. Diese Variante ist zwar sehr preiswert, die Entfernung der Platten zur Salpeterentfernung ist aber ebenfalls nicht möglich und im Laufe der Zeit blüht der Salpeter sogar durch die Klebepunkte in die Steinplatte hindurch aus und die Steinplatten werden genau an diesen Ankerpunkten außen matt bis bröselig.

Neues alternatives Verfahren

Methode der abnehmbaren Sockelverkleidung auf feuchtem Mauerwerk und Schaffung einer Hinterlüftung, die zu einer gezielten Ausblühzone von Mauersalzen führt, die gelegentlich (alle etwa 5 bis 10 Jahre) rasch abgesaugt bzw. entfernt werden können, ohne dabei die Verkleidung zerstören zu müssen.

Leichte Rekonstruktion sofort nach dem Absaugen und damit kein Mietverlust bzw. kaum Beeinträchtigung des Mieters. Die Festigkeit und Verbindungen im Mauerwerk werden nicht gestört und auch Mischmauerwerk und Leitungen sind dadurch kein Problem. Wenn ein Stein oder eine Plattenfarbe nicht mehr gefällt, kann diese billig und rasch ausgetauscht werden.

Da ein solches System bislang weder von Fachfirmen (auch nicht über ausführliche Internetrecherche) noch von Edelstahlschienenerzeugern angeboten wird bzw. auffindbar war, begann man mit der Entwicklung einer spezifischen Lösung, die diese Vorteile bietet.

Es wurden 2 Modelle entwickelt und auch bereits in der Praxis an einem eigenen Haus des Erfinders getestet:

  1. System der Sockensanierung von feuchten Mauern im Innenbereich bzw. an Einfahrten oder in Bereichen, wo kein Schlagregen gegeben ist:
    • Hierfür werden Edelstahl-Bleche (in Stärken von 0,5 bis 2 mm; je nach Plattengröße und Gewicht) so in Streifen geschnitten und gekantet, dass wie in der beiliegenden Zeichnung zur „Sockel-Innensanierung“ bzw. den Bildern zur Innenrenovierung („I-Renovierung“) Halteschienen für Platten entstehen, die für die obere und untere Halterung geeignet sind. Diese Schienen sind so gestaltet, dass die obere Überhanglippe etwa doppelt so lang ist, wie die untere bzw. stehende Vorderlippe. Dadurch ist es möglich, die obere Leiste so zu montieren, dass am Ende die Platten zuerst oben hineingesteckt werden können und danach beim Absenken in die untere Leiste noch genügend Halt in der Überhanglippe der obersten Leiste finden.
    • Die Proportionen bzw. Maße der Leisten sind von der Dicke und Schwere der Einhängeplatten abhängig. Als Faustregel hat sich für die Innenbreite der Leisten folgendes bewährt: Dicke der Platte plus 4 – 7 mm (kommt auf die Plattenhöhe an, um diese auch ohne Mühe in die obere Leiste bis ganz oben einschieben zu können. Um ein Wackeln der Platten in den Schienen zu vermeiden und vorne einen korrekten Abschluss der Platten mit den Edelstahlleisten zu haben, wird an der oberen Leiste unterhalb der Schaubbefestigung und an der unteren Leiste oberhalb der Schraubbefestigung ein einseitig klebendes Schaumstoffband (wie es auch für die Fensterabdichtung genommen werden kann) auf die Edelstahlschiene vor dem Einschieben der Platten aufgeklebt. Die Dicke des Schaumstoffbandes richtet sich nach der Breite des verbliebenen Spaltes zwischen Edelstahlschiene und Platte.
    • Die gestanzten bzw. gebohrten Löcher in den Edelstahlschienen für die Befestigung am freigelegten Mauerwerk sind so gewählt, dass durch diese sowohl die beabsichtigten Schlagbohrer als auch Dübel passen. Der exakte Abstand zum Mauerwerk ist bei alten Mauern nie exakt gegeben, es empfiehlt sich daher die Schienen- Außenkanten etwa 2-3 mm über den beabsichtigten Verputz zu platzieren. Der dadurch gegebenen Abstand zwischen Schiene und Ziegelmauer ist entweder durch Unterlagshölzer zu garantieren (bis dass dieser Spalt durch Saniermörtel verspachtelt wird, danach sind diese Hölzer wieder zu entfernen) oder es ist bereits vor dem Andübeln der Leisten ein exakter Putzstreifen mit Saniermörtel zu erstellen.
    • Nach dem Verputzen der schadhaften Mauerteile bis zur oberen Leiste, werden die Platten eingehängt. Endplatten oder Ecklösungen werden entsprechend zugeschnitten. Um ausreichend Feuchtigkeitsabfuhr aus dem Mauerwerk zu gewährleisten, wird zwischen den Platten ein Abstand von etwa 2 mm eingeplant. Für das Einfügen bzw. Herausnehmen der Platten empfiehlt sich ein einfacher Sauggriff bzw. Saugheber.
    • Zwischen der oberen Edelstahlleiste und dem Verputz ist keine Dehnungsfuge notwendig, da die Einhängeplatte ohnedies in der Schiene genug Spielraum für das Dehnungsverhalten hat. Zwischen unterer Schiene und Boden ist eine Silikonab-dichtung sinnvoll, damit Aufwischwasser nicht hinter die Leiste fließen kann.
  2. System für die Sockelsanierung an der Fassade bzw. im Außenbereich, wo auch Schlagregen direkt ans Mauerwerk bzw. auf die Verschalung kommen kann:
    • Dieses System funktioniert inetwa analog dem vorhin beschriebenem System für den Innenbereich. Der Unterschied liegt jedoch in der Tatsache, dass bei Schlagregenfassaden die Abstände zwischen den Einhängeplatten geschlossen sein müssen (entweder durch planen Schluss oder durch eine Silikonlippe/Silikonfuge usw.). Die Mauerfeuchtigkeit muss daher durch ein Lüftungssystem ermöglicht werden, das wie ein Kaminsystem eine hinlängliche Hinterlüftung garantiert.
    • Die untere Leiste ist daher als Doppelleiste ausgeführt (analog der Leiste für die Innensanierung, jedoch noch mit einer L-förmigen Leiste, die durch Punktschweißung über Abstandhalter einen Entlüftungskanal bildet). Somit kann auch selbst bei salzgestreuten Gehsteigen kein Salz mehr ans Mauerwerk gelangen. Um ein Wackeln der Platten in den Schienen zu vermeiden und vorne einen korrekten Abschluss der Platten mit den Edelstahlleisten zu haben, wird an der unteren Leiste oberhalb der Schraubbefestigung ein einseitig klebendes Schaumstoffband (wie es auch für die Fensterabdichtung genommen werden kann) auf die Edelstahlschiene vor dem Einschieben der Platten aufgeklebt. Die Dicke des Schaumstoffbandes richtet sich nach der dicke des verbliebenen Spaltes zwischen Edelstahlschiene und Platte.
    • Die obere Leiste ist nur eine Einfachleiste, wobei die hinteren Abstandhalten für die Entlüftung punktgeschweißte Edelstahlstifte sind. Die Abstandhalter zur Entlüftung bei der vorderen Überhanglippe werden durch einseitig klebende Gummilippen (ebenfalls wie zur Tür- oder Fensterabdichtung im Handel) gewährleistet. Es ist jedoch darauf zu achten, dass diese nur senkrecht in größeren Abständen geklebt werden, um die Zirkulation der Luft und damit Abfuhr der Mauerfeuchtigkeit nicht zu behindern. Sieh dazu die Zeichnung und Bilder zur Sockelaußensanierung und die Bilder zur „A-renovierung“.
    • Zwischen der oberen Edelstahlleiste und dem Verputz ist keine Dehnungsfuge notwendig, da die Einhängeplatte ohnedies in der Schiene genug Spielraum für das Dehnungsverhalten hat. Zwischen unterster L-Schiene und Boden ist eine Silikon- oder Teerbandabdichtung sinnvoll, damit Regenwasser nicht hinter die Leiste fließen kann.

Bilder der Sanierung im Storchennest nach dem neuen Verfahren

Vor der Sanierung

Während der Sanierung

Nach der Sanierung

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